Was passiert, wenn ein Maschinenbauingenieur seinen sicheren Job in der Automobilbranche aufgibt, um einen Unverpacktladen zu eröffnen? Es entsteht mehr als nur ein Geschäft – es entsteht ein Ort für Wandel, Begegnung und gelebte Verantwortung. Im Interview mit Annika vom Podcast Sinnraum teilt Anthony seine bewegende Geschichte über Motivation, Krisen, Gemeinschaft und das tiefe Bedürfnis, etwas zu bewirken.
Vom Ingenieur zum Ladenbesitzer: Ein ungewöhnlicher Weg
Anthony kam 2010 aus dem Libanon nach Deutschland, um Maschinenbau zu studieren. Nach dem Studium arbeitete er einige Jahre in der Automobilindustrie. Doch der Wunsch, einen sinnstiftenden Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, ließ ihn nicht los. Der Funke sprang über, als er einem Freund beim Aufbau eines Unverpacktladens half. Fragen wie „Woher kommt eigentlich unsere Verpackung?“ und „Was hinterlassen wir zukünftigen Generationen?“ ließen ihn nicht mehr los.
Trotz der Unsicherheiten entschied er sich gegen den „sicheren“ Job und für ein Leben voller Verantwortung, Idealismus – und Herausforderungen.
Warum ein Unverpacktladen?
Für Anthony ist der Laden nicht nur ein Verkaufsort, sondern eine Antwort auf die Frage: Was kann ich tun, damit unsere Gesellschaft als Ganzes überlebt und gedeiht? Er wollte nicht auf politische Entscheidungen warten, sondern mit gutem Beispiel vorangehen. „Bottom-up statt Top-down“, nennt er das. Jeder Mensch kann Teil der Lösung sein.
Herausforderungen: Von der Pandemie zur Standortfrage
Der Laden eröffnete mitten in der Corona-Pandemie – ausgerechnet in der Woche, in der die Maskenpflicht eingeführt wurde. Es folgten Inflationsschübe, Standortwechsel und unvorhersehbare Rückschläge. Doch Anthony blieb dran – nicht zuletzt dank seines Netzwerks, seiner Kundinnen und Kunden und seiner Mitarbeiterinnen.
„Wenn ich heute im Laden stehe, sehe ich, was wir gemeinsam geschafft haben“, erzählt er. Ein besonders bewegender Moment: Eine Stammkundin machte ihn auf das neue Ladenlokal aufmerksam – ohne sie gäbe es den Laden in seiner heutigen Form nicht.
Verantwortung leben: Persönlich, gesellschaftlich, unternehmerisch
Ein zentrales Thema im Gespräch ist Selbstverantwortung. Für Anthony bedeutet das, nicht nur Entscheidungen zu treffen, sondern auch die Konsequenzen zu tragen – und daran zu wachsen. Ob bei Personalführung, bürokratischen Hürden oder strategischen Überlegungen: Er lernt ständig dazu. Und vor allem: Er nimmt andere mit auf den Weg.
Sein Unverpacktladen versteht er mittlerweile als Plattform für Nachhaltigkeit, Kooperation und regionale Wertschöpfung. Die solidarische Landwirtschaft, nachhaltige Produzenten und interessierte BürgerInnen finden hier eine Plattform und Austausch mit Gleichgesinnten.
Tun statt reden: Der Aufruf zum Handeln
Was Anthony antreibt, ist der Wunsch, ins Handeln zu kommen – und andere dazu zu ermutigen. „Reden ist wichtig, Zuhören auch – aber irgendwann muss man loslegen.“ Ob im Kleinen oder Großen: Nachhaltigkeit beginnt dort, wo Menschen gemeinsam Lösungen umsetzen.
Sein Tipp an alle, die nach Sinn suchen: „Wartet nicht auf die perfekte Idee oder den perfekten Moment. Fangt an. Die Klarheit kommt im Tun.“
Gemeinschaft als Kraftquelle
Anthony betont immer wieder: „Ich habe das nicht alleine geschafft.“ Seine Geschichte ist ein Plädoyer für Gemeinschaft, für gegenseitige Unterstützung und für die Kraft, die entsteht, wenn Menschen sich zusammentun, um etwas Gutes zu schaffen.
Besuch’ Anthony und seinen Laden "Oradoro" in Ulm am Judenhof 1 oder informiere dich online unter www.oradoro.bio oder https://www.instagram.com/oradoro.bio/
Inspiration für deinen eigenen Neustart
Anthonys Weg zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn man seiner inneren Stimme folgt – auch wenn der Weg nicht von Anfang an klar ist. Er hat sich gegen Sicherheit und für Sinn entschieden, ist ins Handeln gekommen und hat Schritt für Schritt seinen Platz gefunden.
Wenn du selbst spürst, dass dein aktueller beruflicher Weg nicht (mehr) zu dir passt, und du auf der Suche bist nach mehr Klarheit, Sinn und Tiefe in deiner Arbeit, dann lade ich dich ein, deinen eigenen Neustart mit Klarheit zu wagen.
In meinem Online-Programm begleite ich Frauen in beruflichen Umbruchphasen dabei, ihren inneren Kompass zu finden, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln – und mutig ihren eigenen Weg zu gehen.
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