Wie agiles Sprintlernen dich und deine Organisation in Bewegung bringt
Manche Entwicklungen spüren wir zuerst im Bauch. Etwas verändert sich – in uns, in unserem Team, in der Arbeitswelt. Und plötzlich merken wir: So wie wir bisher lernen und arbeiten – das passt nicht mehr.
Genau da setzt agiles Sprintlernen an – ein Lernformat, das mich persönlich und beruflich begeistert. In meiner Arbeit mit Frauen in beruflicher Neuorientierung und in Organisationen, die sich mit Transformation, KI oder Kulturwandel beschäftigen, nutze ich dieses Format heute aktiv. Und ich möchte dich mitnehmen in zwei ganz konkrete Praxisbeispiele.
Warum ich neue Lernräume gesucht habe
Letztes Jahr war ich Teil eines klassischen Führungsseminars – vier Tage Präsenztraining, aufgeteilt auf zwei Blöcke. Es war gut gemacht, die Trainerin war top, die Stimmung gut. Aber: Sechs Monate später war das meiste wieder weg.
Denn die Umsetzung passierte irgendwo da draußen, ohne Struktur, ohne Anker.
Was ich daraus gelernt habe: Lernen braucht heute mehr Nähe zum Alltag. Mehr Integration. Mehr Praxis.
Was ist agiles Sprintlernen?
Agiles Sprintlernen stammt aus der agilen Arbeitswelt. Die Idee: Lernen geschieht in kleinen Etappen – sogenannten Sprints. Jeder Sprint hat ein Ziel, einen Check-in und Raum zur Reflexion.
Stell’ dir Lernen also nicht als Marathon vor – sondern als Serie kurzer Etappenläufe. Immer mit Luft zum Atmen und Platz zum Anpassen.
Was die Forschung sagt
Das Buch Agiles Lernen im Unternehmen beschreibt fünf Wirkprinzipien, die Sprintlernen so erfolgreich machen:
- Bedarfsorientiert: Lernen hat echten Bezug zu den aktuellen Herausforderungen der Lernenden.
- Agil: Es gibt kurze Lernzyklen mit Raum zur Anpassung.
- Projektiert: Lernen wird geplant, ausgestattet, verantwortet.
- Handlungsorientiert: Gelernt wird durch Tun, nicht nur durch Input.
- Qualitätsorientiert: Begleitung, Reflexion, Standards gehören dazu.
Das klingt theoretisch – ist aber hochwirksam. Und in der Praxis sieht das so aus:
Praxisbeispiel 1: KI-Sprint im Unternehmen
Ein Vertriebsteam fragte sich: Wie können wir KI-Tools wie Microsoft Copilot sinnvoll nutzen – ohne uns zu verlieren?
Statt ein Tooltraining zu machen, entschieden wir uns für drei zweiwöchige Sprints:
- Sprint 1: Chancen & Risiken von KI erkennen
- Sprint 2: Eigene Use Cases im Alltag identifizieren & ausprobieren
- Sprint 3: Einen Copilot-Agenten bauen, testen und im Team teilen
Die Effekte waren deutlich:
✅ Mehr Effizienz bei der Routenplanung & Mailprozessen
✅ Neue Ideen durch KI als Impulsgeber
✅ Und vor allem: ein spürbares Gefühl von Selbstwirksamkeit sowie Gemeinschaft durch das Lernen im Team
Ein Teilnehmer sagte: „Wenn ich an den Anfang unserer Lernreise zurückdenke – ich bin heute um Meilen weiter.“
Praxisbeispiel 2: Sprintlernen im Programm Neustart mit Klarheit
Auch in der Einzelbegleitung funktioniert Sprintlernen – zum Beispiel in meinem 6-Wochen-Programm für Frauen in beruflicher Neuorientierung:
- Woche 1–2: Standortbestimmung – Wer bin ich? Was blockiert mich?
- Woche 3–4: Werte, Vision, Optionen entwickeln
- Woche 5–6: Ideen testen – z. B. in Gesprächen oder durch Bewerbungen
Das ganz funktioniert ebenfalls selbstgesteuert – aber nicht allein: es gibt regelmäßige Live-Calls, Peer-Austausch, ein Workbook als roten Faden und die Option KI als Reflexionspartnerin zu nutzen.
Eine Teilnehmerin sagte kürzlich:
„Die Live-Calls sind Gold wert und es tut so gut, nicht mehr alleine mit meinen Themen zu sein.“
Drei Tipps für deinen Mini-Sprint
Du willst es selbst ausprobieren? Dann habe ich hier einen Vorschlag für dich:
- Setz dir ein 7-Tage-Ziel – z. B. „Ich sammle so viele Informationen wie möglich über meine Stärken.“
- Reflektiere täglich – Was lief gut? Was fiel schwer? Was hab ich gelernt?
- Hol dir eine/n Lernpartner:in – Peer-Feedback ist ein echter Motivationsverstärker.
Was Organisationen daraus lernen können
Sprintlernen ist skalierbar, praxisnah, wirksam – aber es braucht:
✔ kleine, motivierte Teams
✔ echte Problemstellungen
✔ einen sicheren Rahmen
✔ klare Regeln & Zeit für Reflexion
Lernen muss nicht perfekt sein – aber es muss Platz im Alltag haben.
Mein Fazit
Agiles Sprintlernen ist für mich nicht nur eine Methode, sondern eine Haltung:
👣 mutig losgehen – 🔄 reflektieren – ✅ anpassen – und weitergehen.
Wenn du gerade über neue Lernräume nachdenkst – in deinem Team, deinem Unternehmen oder für dich selbst: Dann trau dich.
📩 Schreib mir gerne hier in die Kommentare – ich teile meine Erfahrungen mit dir.
Oder - wenn du eine Frau bist, die sich beruflich neuorientiert, komm auf die Warteliste für das nächste Neustart mit Klarheit-Programm im Herbst.
Mit Sinn, Struktur & Klarheit – deine Annika
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